Der Sommer stirbt

[vivian]

Ich bin in jeder Hinsicht ein Herbsttyp, äußerlich und innerlich, und für mich stirbt der Sommer nicht, der verzieht sich einfach auf die andere Hälfte der Kugel ... und in der Zwischenzeit genieße ich die Pause. Für mich ist der Herbst, was für die meisten Menschen der Frühling. Ich liebe auch die dunklen Tage, den Regen und vor allem den Wind. So ab Mitte September lebe ich auf und kann also jedes Jahr mit Rilke sagen mir ist als hätte ich zuviel Sommer gehabt...

Wow, ich bin doch sehr überrascht, wie erstaunlich viele (unvermutete) Herbst- und Winterliebhaber sich hier unter uns befinden.
Das ist äußerst erfreulich. Fühle mich sonst immer nur unverstanden.
Meine Familie, Freunde und Arbeitskollegen sind kollektive Sonnenanbeter und kriegen bei jeder noch so kleinen Regenwolke gleich schlechte Laune.

Ich finde es wunderbar, hier auf soviele Gleichgesinnte zu stoßen. Ach ja, ich bin übrigens auch äußerlich ein Herbst-Typ.

[Visi]

Das Wetter war ehrlich gesagt einer der Gruende weshalb ich D verlassen wollte, die Entscheidung wurde eines trueben Nachmittags im Dezember gefaellt, es war 5 Uhr und schon fast dunkel und ich wollte bloss noch weg.

Wenn der Herbst tatsaechlich verfaerbte Blaetter, Sonnenschein und kuehle, klare Tage bringen wuerde, und der Winter schneereiche sonnige Tage, faende ich diese Jahreszeiten auch toll. Leider bedeutet Herbst und Winter in D fuer mich kurze verregnete Tage, Kaelte, die bis in die Knochen dringt und Schneematsch der trostlos auf den Buergersteigen liegt, und das finde ich deprimierend und kann so diesen Jahreszeiten nichts abgewinnen.

Mit Kaelte kann ich mich nur fuer sehr kurze Zeit anfreunden und auch nur wenn es mit Schnee und Skifahren zu tun hat!

Ich bin so froh dass hier der Winter nun ein Ende hat (auch wenn es nicht sooo kalt ist, es ist kalt genug ) und es endlich Fruehling ist!! Noch mehr freue ich mich auf den Sommer und lange heisse Tage am Strand und noch laengere warme Naechte auf der Terrasse

[geruchsvictim]

Es ist seltsam, wie unterschiedlich diese Herbstmonate von jedem einzelnen empfunden werden. Ich hätte ja so gern ein Rezept, wie man das besser ertragen kann, aber trotz aller Bemühungen habe ich nie eins gefunden. Bei mir ist die Melancholie auch immer gepaart mit einer inneren Unruhe, eine Art von Bedrücktsein, ohne dass es konkrete Ursachen dafür gibt...

Diese Melancholie mit der Unruhe ist wahrscheinlich tief in uns gespeichert.
Bei mir hilft aktive Ablenkung dagegen. z.B. fange ich demnächst an, Stollen zu backen. Dann kommen noch Plätzchen, dann hat der Sohn Geburtstag und schwupp, bin ich in den richtigen Weihnachtsvorbereitungen.
Dafür holt es mich allerdings meistens im Januar ein.
Dann sitze ich schon mal deprimiert rum. Aber da kann ich mich ja schon wieder auf den Frühling freuen. Erst vielleicht ein wenig Karneval, dann haben wir im März Geburtstag und dann geht es wieder aufwärts.

So schön eine gewisse Melancholie sein kann, am besten hilft mir weiter nach vorne zu blicken, dann kann sie nicht in eine Depression ausarten.

[Andrea72]

Hallo,

hier kommt noch eine Herbstfreundin Finde diese Jahreszeit zauberhaft,egal ob mit Sonne oder Regen.

VG
Andra

[stolen light]

Bären und Eichhörnchen halten aber gar keinen Winterschlaf, lediglich Winterruhe *klugscheiß*.

Ach liebe Morgana - das würde mir ja auch schon reichen !!!

@alle Sonnenliebhaber ich mache mir jetzt Jasminduftlampen an , reibe mich mit Sonnenlotion ein ( wegen des Duftes ) , Lege mir von Vivaldi die 4 Jahreszeiten ein - und lasse Sommer auf endlos spielen !!! - so ! und heut Mittag gibts nur Salat , Eis und Limonade !

Mal sehn wie lange ich mich ver*rschen kann ????

P.S. Danke auch an die " Kürbisfraktion " so wie Ihr den Herbst beschreibt ,klingt er gar nicht so übel ! lg light

[Mäusken]

Es gibt ja eine Theorie, dass sich jeder Mensch in der Jahreszeit am wohlsten fühlt, in der er geboren wurde. Auf mich und meinen Freund trifft das zu, wir sind beide Waagemenschen.

Ich mag den Frühling - aber es zieht sich ja meistens ziemlich lange hin, bis es anhaltend schön und warm wird. Insofern ist der Frühling für mich anfangs immer wie unglücklich verliebstein. Eine Zeit der Sehnsucht und einer Erfüllung, die lange auf sich warten lässt.

Ich mag auch den Sommer, auch wenn er hierzulande so wechselhaft ist, oder vielleicht gerade deshalb. Länger als drei Tage hintereinander muss es für mich nicht 30° oder mehr haben. Ich bin immer froh, wenn es dann wieder kühl wird und man z.B. wieder im Haushalt Ordnung schaffen kann. Der Sommer ist für mich die Zeit des schlechten Gewissens, eigentlich müsste man ihn viel mehr ausnützen, aber es gibt immer so viel zu tun, so dass es Tage, die ich z.B. ganz in freier Natur verbringe, selten gibt.

Ab Mitte August spürt man den Sommer ja langsam schwinden. Melancholie liegt an manchen Tagen in der Luft. Aber für mich ist das immer eine Zeit, in der ich neue Energie gewinne. Jetzt ab Mitte September werden die Nächte schon wieder recht frisch, und das mag ich, fühl mich morgens belebt und geniesse, wie dann die Temperaturen wieder ansteigen. Buntes Herbstlaub an den Bäumen, das Farbenspiel des wilden Weins. Das Rascheln unter den Füssen bei einem Spaziergang. Das spezielle goldene Licht. Die erdigen Düfte in der Luft. Die überraschend schnellen Sonnenuntergänge. Die Freude, es sich zuhause gemütlich zu machen, und die Vorfreude, das künftig noch mehr zu tun. Heißer Tee und leckere Plätzchen, Rotkohl und Rouladen, bis in die Nacht am Computer sitzen und zocken, Spieleabende mit Freunden, wieder mehr Veranstaltungen mit Livemusik.

Für mich ist Januar immer der "schlimmste" Monat. Die heimelige Advents- und Weihnachtsdekoration ist abgenommen und alles sieht so nüchtern aus. Es ist wirklich kalt und dunkel. Und das Geld ist im Januar knapp (so viele Tage und so viele Rechnungen). Für mich ist es immer schwer, im Januar nach Highlights zu suchen. Ab Februar geht's bergauf, Karneval naht, zwar bin ich kein "Jeck" aber es setzt für mich immer ein Zeichen. Man muss ja nur noch bis Ostern durchhalten, dann gibt es wieder Feiertage und mehr Licht.

[stolen light]

Es gibt ja eine Theorie, dass sich jeder Mensch in der Jahreszeit am wohlsten fühlt, in der er geboren wurde. Auf mich und meinen Freund trifft das zu, wir sind beide Waagemenschen.
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Da scheint zumindest bei Waagen was dran zu sein , denn meine Tochter ist auch Waage und sie liebt diese Jahreszeit über alles .

Ich bin ein "kurz vor Weihnachtsschütze " und kann dem leider nicht zustimmen .
Bin auch von Äusseren ein 100 % Wintertyp , aber ich laufe ab September nur noch auf " 3 Töppen " .

O.K. mein Mann ist Widder und da scheint das wieder zu stimmen . Er liebt Frühling .
lg light

[Elke H.]

Also, bei mir ist an diesem Gerücht nichts dran.

Ich bin Oktober-Waage und fühle mich im Oktober (oder insges. im Herbst) definitiv NICHT am wohlsten. Ist einfach nicht meine Jahreszeit.
Sorry, wenn ich damit dem gängigen Klischee widerspreche.

Wobei ich Mäusken zustimmen muss: auch für mich ist der Januar der schlimmste Monat.

[paulinka]

Wow, ich bin doch sehr überrascht, wie erstaunlich viele (unvermutete) Herbst- und Winterliebhaber sich hier unter uns befinden.
Das ist äußerst erfreulich. Fühle mich sonst immer nur unverstanden.
Meine Familie, Freunde und Arbeitskollegen sind kollektive Sonnenanbeter und kriegen bei jeder noch so kleinen Regenwolke gleich schlechte Laune.

Ich finde es wunderbar, hier auf soviele Gleichgesinnte zu stoßen. Ach ja, ich bin übrigens auch äußerlich ein Herbst-Typ.

Ich stoße eigentlich nur auf Unverständnis, deshalb sage ich meist schon gar nichts mehr. Wenn ich die Wahrheit sage, meinen die meisten, ich wolle sie veräppeln. Es ist wirklich sehr, sehr schwer, auf Gleichgesinnte zu stoßen, auf Menschen, die z.B. die Ruhe und Monotonie des Winters schätzen, weil sie sich besser in sich zurückziehen können als in der hellen Jahreszeit. Im Normalfall sind das wie ich künstlerisch ausgerichtete Typen, die lärm- und lichtempfindlich sind.
Aber ich lebe nicht in einem Erdloch, nein, , ich habe eben eben ausgiebig auf der Terrasse (unterm Sonnenschirm) gefrühstückt und Zeitung gelesen.

[vivian]

Es gibt ja eine Theorie, dass sich jeder Mensch in der Jahreszeit am wohlsten fühlt, in der er geboren wurde. Auf mich und meinen Freund trifft das zu, wir sind beide Waagemenschen.

Das kann ich voll und ganz bestätigen. Ich bin Skorpion und ratet mal, welchen Monat ich am schönsten finde. Je diesiger, verregneter, nebliger und dunkler desto besser ist es für meine Seele.
Die Melancholie eines richtigen Novembertages ist einfach unbeschreiblich schön. Ich könnte dann stundenlang draußen rumlaufen - endlich ohne auf ausreichend LSF achten zu müssen - und einfach nur der Stille lauschen.
Und auch zu Hause finde ich diese Zeit der Duftlampen und der warmen Getränke einfach nur herrlich und urgemütlich.