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Thema: Gibt es hier jemanden, der seine Eltern pflegt?

  1. #11
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    Ich berate und betreue in meinem Job sehr viele ältere und pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige- oft mit Hausbesuchen direkt vor Ort.

    Glaub mir, es gibt sehr viele, die sich bis zur Selbstaufgabe aufopfern, um ihre Eltern/Partner zu pflegen- oft jahrelang.

    Die Zeiten haben sich geändert und es ist nicht mehr selbstverständlich ,daß man sich in der Familie um "die Oma kümmert", bis sie verstirbt, aber so wenige sind es nicht, die alles möglich machen, daß ihr Angehöriger nicht ins Heim muß.

    Obwohl auch dies in manchen Fällen dann doch besser für alle Beteiligten wäre.

    Ganz schwieriges Thema - ich als berufstätiges Einzelkind verdränge das Thema auch gerne. Wenn es "soweit" ist, muß man wirklich sehr genau das Für und Wider abwägen und einschätzen, was man psychisch und physisch geben kann und auch zu geben bereit ist.

  2. #12
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    ja, das ist wirklich ein sehr schwieriges Thema und ich glaube, die meisten (inkl. mir) verdrängen das, soweit es geht.

    ich habe das selbst noch nicht gemacht.

    Mein Papa hat meine Mum so lange wie möglich zu Hause gepflegt und es hat ihn sehr verändert.
    ich bin auch alleine und hab nur noch meinen Papa, wir haben auch schon drüber geredet udn er sagte, ab einem gewissen Stadium möchte er nicht, dass ich das mache und er hat sich besonders gut abgesichert, dass Geld für die beste Versorgung da ist.
    denke mal, weil er das selbst schon mitgemacht hat und es so schlimm für ihn war, möchte er mir völlige Aufopferung ersparen.

    und ich weiß auch nicht ob ich das könnte ab einem gewissen Grad, ganz ehrlich... gerade deswegen hab ich großen Respekt vor jemand, der das macht.
    wobei ich finde, wenn das über viele Jahre geht und man sein ganzes komplettes eigenes Leben dafür opfert, ist das schon grenzwertig.

    und was ich mir besonders schwierig vorstelle:
    Schwiegereltern im Haus zur Pflege. Man hat einfach nicht dieselbe Beziehung wie zu den eigenen Eltern, nicht das gleiche erlebt, nicht diese ganz große Liebe und Dankbarkeit.

  3. #13
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    Ich habe meine Oma gepflegt..Zu Hause bis zu ihrem Tod...
    Damals war ich gerade 21 Jahre alt und habe ich einer kleinen 2 Zimmerwohnung gelebt. Und um ehrlich zu sein würde ich es nicht wieder machen. So sehr ich meine Eltern liebe.... wir haben schon abgesprochen dass ich sie in ein Altenheim ziehen lasse wenn es soweit ist. Meine Eltern wollen mir nicht zur Last fallen und ich finde das gut so.. Klar haben sie mich großgezogen und gewickelt... Und ich wäre auch ohne Wenn und Aber bereit ihnen die selbe Fürsorge angedeihen zu lassen.. Allerdings denke ich, dass beiden Seiten nicht geholfen ist wenn ich bis an die Höchstleistungsgrenze gestresst bin, meinen Beruf nicht mehr richtig wahrnehmen kann und mein Leben mir durch die Hände gleitet weil ich keine Zeit mehr habe für die wirklich schönen Dinge...

    Mag egoistisch klingen aber ich habe meine Erfahrungen gemacht .. Ich mag nicht nochmal ..

  4. #14
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    Ich finde das nicht egoistisch. Ein Außensteher kann das sowieso nicht beurteilen und niemand kann verlangen, dass jemand sein Leben für jemand anderen aufgibt. Wer kann und darf das entscheiden außer man selbst und die betroffenen Personen?
    "Nicht die Schönheit entscheidet, wen wir lieben, die Liebe entscheidet, wen wir schön finden."
    Sophia Loren

    Ay ay ay ay, canta y no llores.

    „El respeto al derecho ajeno es la paz“
    Benito Juárez

  5. #15
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    Du hast Recht Bird.. aber leider durfte ich mir eine Menge Dinge anhören als ich damals gesagt habe dass ich das nicht noch einmal machen möchte..

    "Deine Eltern haben deine Schei.... auch weggewischt"
    "Du wurdest auch gefüttert" bla...

    Aber es ist meine Meinung nach ein Unterschied ob ich ein Kind aufwachsen sehe , oder meine Mutter in den Tod begleite.
    Beim Kind weißt du, dass es so Gott will irgendwann selbstständig wird..
    Bei einer kranken alten Mutter wird es ab einem gewissen Zeitpunkt leider nicht mehr besser..

    Ich bin jetzt 26 Jahre... Hab noch viel Zeit.. und habe auch vor diese zu genießen. Gott sei Dank sind meine Eltern noch fit und jung

  6. #16
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    Wer weiß, ob es überhaupt dahin kommen wird. Und solche Kommentare musst du ignorieren.
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  7. #17
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    Ich habe viel mitbekommen als meine Mutter ihre Mutter zu Hause pflegte.
    Ich werde bei uns wohl auch mal diejenige sein, die die Pflege unserer Eltern übernimmt, weil wir (bisher) einfach am nächsten zusammenleben.
    Andererseits weiß ich auch, dass meine Eltern mir/uns das eigentlich nicht aufbürden wollen.
    Wir werden sehen, was die Zeit bringt. Erstmal hoffe ich natürlich, dass es meinen Eltern noch ganz lange gutgehen wird

  8. #18
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    Als ich 21 Jahre alt war habe ich gemeinsam mit meiner Mutter die komplette Pflege meines Opas übernommen. Er hatte nach einem schweren Schlaganfall Pflegestufe III. Erst hatten wir für morgens und abends einen ambulanten Pflegedienst zur Unterstützung, aber dann hatten wir uns soweit weitergebildet, dass wir die komplette Pflege, Lagerung und Versorgung und Verabreichung von Medikamenten und Nahrung über eine Magensonde selbst drauf hatten. Es war hart aber ich habe meinen Opa geliebt und es sehr gerne gemacht. Und würde es wieder machen.
    Meine Mutter hat sich nach seinem Tod sogar beruflich umorientiert und hat in der Altenpflege gearbeitet.
    Wer morgens zerknittert aufsteht, hat am Tag die besten Entfaltungsmöglichkeiten


    [FONT=Arial]Kane - shot of a gun[/FONT]

  9. #19
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    Ja, wir haben damals meinen Opa gepflegt.

    Angefangen hat es damit dass das meine Mutter täglich zu ihm in die Wohnung gefahren ist um ihn essen zumachen, er hatte irgendwas mit seinem Arm und konnte nix mehr richtig anfassen.

    Na ja der Zustand hat sich leider verschlechert und meine Mutter wollte dann dass er erst mal zu uns zieht bis es ihm wieder besser geht. Die wohnung wurde auch nicht gekündigt, damit er im Fall der besserung wieder zurück konnte.
    Leider wurde es immer schlechter schlechter... obwohl er nur was mit dem Arm hatte.. ein Pflededienst kam dann täglich zum waschen den rest hat meine Mutter alles gemacht.. zum schluss hatte er Pflegestufe 2 und dann haben wir uns dafür entschieden ihn in ein Altenheim zugeben.

    Natürlich war das gemotze groß vonwegen wir würden ihn abschieben. Aber meine Eltern sind beide ganztägig beruflich eingespannt.. das ging einfach nicht und von den Geschwistern Mütterlicherseits hat sich auch niemand bereit erklärt die Pflege zu übernehmen.

    Das Altenheim ist sicherlich nicht das tollste.. obwohl ich der Meinung bin dass es wirklich tolle und schöne Einrichtungen gibt.
    Aber manchmal geht es einfach nicht anders... es war für uns alle eine sehr große belastung.. da man es auch tagtäglich mitbekommt wie jemand starke schmerzen hat...

    Ich finde es wirklich toll wenn die Familie sich um ihre Eltern / Opa / Oma kümmert bzw sie pflegt aber man muss halt eine große belastung in kauf nehmen und der ist nicht jeder gewachsen. Ich persönlich kann es auch nicht sehen wenn grade alte Menschen so schmerzen haben und sich durchs Leben quälen...


  10. #20
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    Eltern hab ich keine mehr, aber ich pflege seit vielen Jahren meine Omi, die mit im Haus lebt.
    Sie ist mittlerweile 92, hat Pflegestufe 2 und ich bin im Moment in Elternzeit und das ist zeitlich gesehen auch ganz gut so, denn es ist ja immer was zu tun.

    Vor 1,5 Jahren habe ich noch Vollzeit gearbeitet und habe Omi nebenbei gepflegt, den Rest hat ein Pflegedienst während meiner Abwesenheit erledigt.
    Wenn ich nächstes Jahr dann wieder arbeiten gehe, werde ich nur noch Teilzeit gehen denn ich kanns sonst nicht anders arrangieren mit Omi und unserer Kleinen.

    Das Thema Altersheim stand und steht für mich niemals zur Debatte, denn ich bin einfach so froh, das ich meine Omi noch habe!
    Egal was kommt, sie war in meiner schwersten Zeit für mich da und es ist mir ein Anliegen nun für sie da zu sein.
    Sicher muss man persönlich mächtige Abstriche machen, aber mir bedeutet es weitaus mehr das sie noch bei uns ist, als das ich dieser Art von Verpflichtung nicht hätte und mir z.b. die Welt anschauen könnte.

    Als ich 20 Jahre alt wurde, erkrankte meine Mutti an Lymphdrüsenkrebs und gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten haben wir sie knappe 2 Jahre gepflegt. Als ich 13 Jahre alt war, habe ich meinen Papa gepflegt an dem ich total hang. Ich war ein totales Papa-Kind und es brach mir wirklich das Herz, als er ein Jahr später starb.
    Ich war damals 7./ 8. Klasse als er einen Schlaganfall bekam und in der Zeit wo er zwischen seinen häufigen Krankenhausaufenthalten daheim war, wurde ich von der Schule freigestellt um ihn daheim zu pflegen. Mutti mußte schließlich arbeiten gehen um Geld für uns zu verdienen.
    Ich hatte damals sehr großes Glück mit meinen Lehrern, die dafür großes Verständnis hatten und hab mich mit Ach und Krach durch das Schuljahr gequält. Mußte nur zu den Leistungskontrollen in die Schule und hab ansonsten den Stoff daheim gelernt.

    Mich haben diese Erlebnisse halt sehr geprägt und am meisten der Tod meiner Eltern und deshalb nehme ich es auch dankbar an, das meine Omi noch da ist. Ich sage immer wieder, wie glücklich ich darüber bin, das sie die Geburt ihrer Urenkelin noch erleben durfte und seitdem Eleanore auf der Welt ist, hat meine Omi ihr Lachen wiedergefunden.
    Soweit dies möglich ist, beziehe ich Eleanore mit in ihr Leben ein und das gibt ihr Kraft.

    Wenn ich ehrlich bin, so zieht es mich nur eben auch oft runter, wenn ich dran denke, das ich ganz alleine zu allem dastehe - wo andere eben noch beide oder einen Elternteil haben. Ich habe zwar nen lieben Mann, aber an meiner eigenen Familie habe ich halt sehr gehangen.
    Geändert von Exuser61 (20.08.09 um 13:54:47 Uhr)

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