Was hat Euch in den letzten Tagen traurig gemacht?

[deelite]

ich hab mir das als Kind manchmal vorgestellt, wie es wäre, wenn die Eltern weg wären, Unfall oder sonstwas.

allein der schlichte Gedanke daran war soo schlimm und schmerzhaft.

so schrecklich, dass manche Kinder das wirklich erleben müssen

[Puckprinzessin]

Die Mutter von meiner Mutter starb, als meine Mutter 9 war, dann kam der Vater damit nicht zurecht und ging auch. Meine Mutter kam zu den einen Großeltern, ihr Bruder zu den anderen. Der Vater meines Vaters starb, als er auch noch ganz jung war. Sowas hinterlässt immer Spuren. Ich glaube, diese Bezugspersonen kann man Kindern nie ersetzen.

[Padme]

Mich hat ein Telefonat mit einer Freundin traurig bzw. auch wütend gemacht. Ihre Schwester ist schon seit Jahren psychisch krank und soll deswegen auch eigentlich regelmäßig Tabletten nehmen und das macht sie seit mehreren Monaten nicht mehr. Sie hat wohl festgestellt, daß sie ohne Tabletten besser denken kann. Aber jetzt zeigen sich wohl die Wirkungen. Sie flippt täglich total aus, beschimpft alle in der Familie, einige werden nach Belieben herumgeschubst, macht Sachen kaputt (Telefone, Geschirr etc.). Die Mutter muß sich anhören, daß sie es im Leben zu nichts gebracht hat, sondern nur Hausfrau ist. Dasselbe gilt für alle anderen Verwandten, die dummen Bauerntrampel... Ich hatte bisher immer eher Mitleid mit ihr, weil sie seit Ihrer Krankheit auch so gut wie keine Freunde mehr hat. Aber so etwas kann ich einfach nicht verstehen. Wie kann ich mit über 30 so etwas behaupten, wenn ich selber nichts außer einem abgebrochenen Studium und 1,5 Jahren Arbeitstätigkeit vorzuweisen habe??? Sie ist doch diejenige, die ohne ihre Eltern wohl nicht zurecht käme und das nicht nur finanziell sondern auch im "realen" Leben! Hinzu kommt, daß ihr Vater Krebs hat und es ihm sehr schlecht geht. Die Krankheit und das Verhalten seiner Tochter belasten ihn da zusätzlich! Es geht einfach nicht in meinem Kopf, daß die Krankheit da als Entschuldigung für alle Beleidungen und Gemeinheiten genommen wird.

[hibernating]

Padme, das ist fies. Aber wenn die Frau psychisch krank ist, und um einigermaßen "äußerlich normal" zu sein Medikamente einnehmen muss, die sie nicht nimmt, dann liegt es doch wohl daran, nicht?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie ein reales Bild von der Welt hat, wenn es so schlimm ist mit ihr.

[Purzel]

Ich unterschreibe bei Hiber !
Padme, wenn sie nicht irrational denken und handeln würde müsste sie keine Medikamente nehmen !!

[Exuser58]

Ich schließe mich an. Padme. Ich verstehe Deine Freundin gut und auch Dich. Es ist schon für Familienangehörige schwer zu verstehen und auch zu akzeptieren, dass ohne Tabletten kein rationales Denken und Handeln möglich ist, wie soll es dann erst eine Freundin verstehen. Es ist einfach so, dass auch Familienangehörige nicht immer NUR Verständnis dafür haben können und mal Luft ablassen müssen. Schön, dass sich Deine Freundin bei Dir aussprechen kann. Aber mehr geht nicht, lass das nicht weiter an Dich ran, denn helfen kannst Du nicht, außer zuhören. Auch wenn das weh tut.

[Padme]

Ja, ich weiß zwar, daß ihr Recht habt. Wenn sie "normal" wäre, hätte sie die Krankheit (nicht mehr) und könnte auch ohne die Tabletten auskommen. Aber ich versteh einfach nicht, daß diese Krankheit ihr sozusagen einen Freischein für alle Unmöglichkeiten gibt. Was heißt verstehen, ich geh wahrscheinlich zu sehr von einem gesunden Menschen aus und dem würde man wahrscheinlich mal vor Augen führen, was er da treibt. Ich versetz mich irgendwie auch in die Lage der Familie, wenn das bei uns so wäre und denk auch schon den ganzen Tag darüber nach. Vielleicht ist es einfach so, daß man da einfach Abstand gewinnen muß, gerade auch als Familienangehöriger. Aber wie soll man das schaffen?

[Tommasina]

Ja, ich weiß zwar, daß ihr Recht habt. Wenn sie "normal" wäre, hätte sie die Krankheit (nicht mehr) und könnte auch ohne die Tabletten auskommen. Aber ich versteh einfach nicht, daß diese Krankheit ihr sozusagen einen Freischein für alle Unmöglichkeiten gibt. Was heißt verstehen, ich geh wahrscheinlich zu sehr von einem gesunden Menschen aus und dem würde man wahrscheinlich mal vor Augen führen, was er da treibt. Ich versetz mich irgendwie auch in die Lage der Familie, wenn das bei uns so wäre und denk auch schon den ganzen Tag darüber nach. Vielleicht ist es einfach so, daß man da einfach Abstand gewinnen muß, gerade auch als Familienangehöriger. Aber wie soll man das schaffen?

Das grosse Dilemma bei diesen Krankheiten (Schizophrenie?) ist wirklich, dass es den Patienten durch die Medikamente zwar viel besser geht, sie sich aber nicht mehr wie "sie selbst" fühlen und deshalb immer wieder die Medikamnte absetzen.

Als Angehörige würde ich versuchen, da anzusetzen und sie motivieren, das Gespräch mit den Ärzten zu suchen.
Vielleicht gibt es Alternativen in der Dosierung usw.

Wenn sie so weitermacht wird sie irgendwann wohl einen so heftigen "Schub" erleiden oder ihr Zustand wird sich kontinuerlich so weit verschlechtern, dass sie in die Klinik muss.

[Marge]

Ich bin traurig, weil meine sehr gute Kollegin, mit der ich über 5 Jahre zusammengearbeitet habe, heute in den Mutterschutz gegangen ist......

[Dallas84]

Ich bin traurig, weil ein guter Bekannter mit 47 Jahren heute ins Hospiz gekommen ist...