Was Euch gerade nervt...

[Gästin]

Dass im Raum jemand mithört und dann sich ggf. lustig macht oder so.

So habe ich quasi aufgehört, Englisch zu sprechen. Irgendjemand meinte immer, es besser zu können oder korrigieren zu müssen. Und ich habe einen stark ausgeprägten deutschen Akzent. Über sowas ist hier im Board auch schon gelästert worden, aber auch sonst gerne. Allerdings immer nur von Deutschen. Es wird mittlerweile besser, aber mich hat das negative doch sehr

Ich gehe allerdings auch mit Sunshine Lady. Was nützt dir das tollste Englisch, wenn du die Grundlagen der eigenen Muttersprache nicht beherrscht.

[Adrienne]

Das ist echt schade!

Ja, aber wenn man doch nur dran denkt, wie sich die Leute über Politiker oder Prominente lustig machen, wenn die Englisch reden. Immerhin trauen sie sich und da denk ich mir immer, an alle, die sich dann lustig machen, machs doch erst mal besser.

[Maja]

Ich gehe allerdings auch mit Sunshine Lady. Was nützt dir das tollste Englisch, wenn du die Grundlagen der eigenen Muttersprache nicht beherrscht.

Hmmm, die Erfahrung habe ich jetzt eigentlich nicht gemacht. Bei Kindern die 2- oder 3 Sprachig aufwachsen ist es ja in der Regel so, dass sie erst später anfangen zu sprechen. Aber mit Schuleintritt ist das eigentlich auch wieder ausgeglichen.
Das Englisch im Kindergarten (wenn er nicht bilingual ist) und Grundschule sich negativ auf die Deutschkenntnisse auswirkt ... denke ich ich nicht. Deutsch haben sie ja trotzdem täglich in der Schule. Und auch bei biligualen Kindergärten sprechen die Eltern in der Regel ja zuhause Deutsch, wenn sie deutschsprachig sind.
Ist alles mein persönlicher Eindruck von den Kids die ich kenne. Keine Ahnung ob es Studien dazu gibt. Allerdings gibt es Studien dazu, dass Kinder die früh Fremdsprachen lernen allgemein ein besseres Gefühl für Sprachen entwickeln. Wobei Grundschulkinder da glaube ich wieder zu alt sind. Allerdings gehen die Kinder noch etwas unbefangener an die Sprache ran, lachen einander niicht aus oder lästern, wenn einer was falsch ausspricht. Schon alleine das finde ich positiv. Die Scheu sich auszuprobieren ist noch nicht so groß.

[Gästin]

Bei unserem Einschulungs-Elternabend war Englischunterricht Thema, weil es den hier auch nicht ab der ersten Klasse gibt. Laut unserer Direktorin wurde in vielen Studien der Sinn von Englisch in der Grundschule untersucht und festgestellt, dass alles, was da erlernt wird, in den ersten vier bis sechs Wochen der fünften Klasse ganz locker aufgeholt werden kann.

Ganz ehrlich, ja, ich finde Englisch wichtig, aber ein Großteil der Grundschüler kriegt ja nichtmal einen geraden Satz auf Deutsch zustande. Weder mündlich und schon gar nicht schriftlich. Das hat in meinen Augen oberste Priorität und dann noch mit einer Fremdsprache anzufangen, wenn vielleicht auch erstmal spielerisch, halte ich für völlig überflüssig. Jede Stunde Deutschunterricht mehr ist eine gute Stunde.


An Violas Stelle würde ich mich allerdings auch ärgern. War bei mir, als ich noch in der Bank gearbeitet habe, ähnlich. Alles was kaum deutsch konnte wurde zu mir geschickt.

Maja, dies war das, worauf ich mich bezogen habe. Ich sehe nicht, wie deine Ausführungen dazu passen.

[Blondie1]

Ich habe Englisch im Büro gehasst, weil ich viel mit Dubai und Indien zusammenarbeiten musste. Per Mail war alles okay, aber telefonieren war immer mein Alptraum.

Bei meinem früheren indischen Yogalehrer hat es auch gedauert, bis ich endlich wusste, das er mit "tek a brett" meinte, dass ich atmen sollte

Das Englisch der Inder ist generell schwieriger zu verstehen wegen ihres Akzents. Damit hatte ich auch schon einige Erlebnisse früher. In meinem jetzigen Job muss ich sehr viel Englisch sprechen und verstehen, aber meistens mit "Nicht-Native-Speakern" und auch nicht mit Indern, das macht es einfacher. Ich könnte mir eine Arbeit ohne Englisch gar nicht mehr vorstellen! Man bleibt so immer auf dem Laufenden und verbessert die Sprachkenntnisse automatisch, was mir viel Spaß bereitet.

Dass Kinder, die zweisprachig aufwachsen, ihre Muttersprache nicht beherrschen, kann ich so nicht bestätigen. Sie haben ja in der Regel beide Sprachen im Unterricht und oft ist es so, dass der eine Elternteil deutsch mit ihnen spricht und der andere in der Fremdsprache. Es heißt ja immer, je früher man eine Sprache lernt, umso besser.

[Maja]

@Gästin: Für mich klang das so, als ob die Schüler erstmal Deutsch lernen sollten bevor sie englisch lernen und das Kinder die früh englisch lernen, mit den Grundlagen ihrer Muttersprache Probleme hätten. Dem ist ja eigentlich nicht so.
Bei Kindern laufen ja viele Entwicklungsschritte parallel.

Aber vielleicht habe ich das einfach nur falsch verstanden.

[Gästin]

Das hast du schon ganz richtig verstanden. Ich glaube schon, dass wenn man seine Heimatsprache nicht korrekt spricht, auch keine Fremdsprache gut lernen kann (und es geht ausdrücklich nicht um Eltern, die unterschiedliche Sprachen sprechen). Worin liegt der Sinn, wenn man seine eigene Sprache nicht gut spricht und eine andere Sprache auch nur rudimentär?

[Blondie1]

Aber Kinder können doch mehrere Dinge parallel lernen, darunter auch Sprachen. Es mag schon sein, dass sie vielleicht dann eine Sprache besser können als die andere, je nachdem wie sehr sie gefordert und gefördert werden. Aber das sollte kein Hinderungsgrund sein, dass Kinder bilingual aufwachsen oder in frühen Jahren mit einer Fremdsprache vertraut gemacht werden.

[Gästin]

Kinder lernen ganz vieles parallel, sicherlich auch Sprachen. Sie sollen andere Sprachen ja auch nicht erst im hohen Alter lernen, die Frage ist eher, ob sie das im Kindergarten oder in der Grundschule lernen müssen, wenn sie gerade dabei sind, die Grundlagen ihrer eigenen Sprache zu lernen. Richtig, es hat was mit Fördern und Fordern zu tun. Aber das passiert eben nicht überall, weder in den Familien, noch in allen Schulen.

[Blondie1]

Das ist echt schade!

Ja, aber wenn man doch nur dran denkt, wie sich die Leute über Politiker oder Prominente lustig machen, wenn die Englisch reden. Immerhin trauen sie sich und da denk ich mir immer, an alle, die sich dann lustig machen, machs doch erst mal besser.

Ja, darüber habe ich auch schon gelacht. Aber nur, wenn es wirklich eine sehr schlechte Wortwahl war und/oder die Aussprache so lustig geklungen hat, dass man Englisch nur erahnen konnte. Als Person in der Öffentlichkeit sollte man aber auch einigermaßen gut Englisch können oder wenn nicht, einfach nicht sprechen. Über Kollegen u. Freunde würde ich nie lachen, aber evt. schon mal einen Hinweis geben, wenn etwas ganz komisch klingt.