Wenn Euch im Büro / auf der Arbeit jemand tierisch nervt...

[barbarella]

Ich sag' erstmal nix. Abends zu Hause bemitleide ich mich dann erstmal selbst und möchte mir sofort einen neuen Job suchen. Wenn ich dann eine Runde herumgeheult habe (mein Freund ist idR der Leidtragende), besinne ich mich wieder, schreib' mir das Problem ganz rational auf einen Zettel. Wenn's dann tatsächlich noch was zu klären gibt, bitte ich denjenigen am nächsten Tag zum Gespräch. Hat bisher immer bestens geklappt, da das emotionale Programm dann nicht mehr läuft.

[geruchsvictim]

Absurdistan ist auch bei uns.
Manchmal ergehen sich einige Kollegen etwas zu ausschweifend, aber eigentlich hilft es zu wissen: Ich bin nicht allein.

Hin und wieder gehe ich tatsächlich in die Halle oder ins Archiv und lasse einen richtigen Schrei los - so dass mir wirklich der Hals weh tut (über den Schmerz vergesse ich dann etwas von der Wut).

Früher habe ich Schuhe gekickt. So von den Füßen geschleudert. Darin war ich richtig gut.

An meinen Chef, mit dem ich richtig streiten konnte, denke ich heute - nach bald dreißig Jahren! - noch wehmütig zurück.
Er konnte auch triezen, keine Frage - doch er konnte genauso mal eigene Fehler zugeben.
Diese Größe fehlt leider den meisten Vorgesetzten.

[all about eve]

(...) nach dem Motto "keine Ahnung, aber hauptsache mal dumm geschwätzt" *grummel*

Wir haben den gleichen Cheftyp. Unsere Bereichsleiter (gottseidank ist der nicht mein direkter Chef) ist exakt genauso. Solche Leute wollen angehimmelt werden, wie Michaela schon sagte.

Ich tue genau das Gegenteil, ich ignoriere und übergehe ihn wo es nur geht. Das fuchst ihn ungemein - macht mir zwar das Leben nicht unbedingt leichter, aber verschafft mir eine große Befriedigung

[Peppermintpatty]

Absurdistan ist auch bei uns.
Manchmal ergehen sich einige Kollegen etwas zu ausschweifend, aber eigentlich hilft es zu wissen: Ich bin nicht allein.

Für eine Weile ist das Rumgeätze auch okay, aber dann muss es auch mal gut sein. Wir haben hier Kollegen, die seit über 20 Jahren beklagen, dass sie verkannte Genies sind. Da heisst es, entweder akzeptieren oder gehen (und wenn man so super ist, findet man ja leicht was Neues ).

Interessanterweise finden sich da Gleichgesinnte leicht zusammen, diese Selbstmitleidsrunden werden von uns gerne Gebetskreise genannt, da dort gebetsmühlengleich über Jahrzehnte die gleiche Leier abgenudelt wird. Also lieber mal kurz und knackig mit der großen Kelle ausgeteilt

Manchmal gibt es bei uns auch Neues aus Vulgarien

[Felina]

Schwierig... Bei Vorgesetzten ist die Situation natuerlich nochmal anders als bei "gleichgestellten" Kollegen.

Frueher habe ich schon mal Tueren geknallt und einmal ne Flasche Tippex gegen die Wand geknallt... Dummerweise platzte die Flasche und das Tippex verteilte sich schoen dekorativ auf Bueromoebeln und blauem (!) Teppich Ich koennte heute noch vor Scham in den Boden versinken, wenn ich daran denke... Kann von Glueck sagen, dass mein Chef das damals mit (sehr viel) Humor nahm (nein er war nicht anwesend waehrend der Tat, aber der Teppich war natuerlich erst mal entstellt, bis die Putzkolonne anrueckte). Mittlerweile habe ich mich da doch etwas besser unter Kontrolle, ist wohl das Alter , und geh dann eben eine rauchen oder Kaffee holen, wenn irgendwer mich zu sehr nervt.

[Puckprinzessin]

Ich hab einen sehr nervigen Kollegen. Der ist arrogant, großkotzig und selbstgefällig, sitzt gern mal wie Graf Koks in seinem Bürostuhl und weiß natürlich auch immer alles besser - auch über Arbeiten, die er selbst noch nie gemacht hat. Wenn man zB bemerkt, dass bestimmte Aufgaben gemeinsam oder geteilt übernommen werden sollten, weil man selbst die Aufgaben zwar immer macht, eigentlich aber dafür nie allein zuständig sein sollte kommt von ihm schonmal (stellt euch einen jungen Mann lässig zurückgelehnt im Stuhl vor) "Ja, aber das hast du ja wohl in 10 Minuten gemacht oder wie?". Und wir reden hier von Dingen, die gerne mal einen halben Tag dauern.

Er ist noch nicht so lange hier, bemäkelt aber den Aufbau unserer Webseite, die Formatierung unserer Bilder, die Länge unserer Teasertexte usw.. Wenn wir ihm erklären, dass das mit dem derzeitigen System nur so zu lösen ist und eben auch so gemacht wird (wie von allen anderen auch) mäkelt er weiter und hält sich meistens nichtmal an die Absprachen. Dh er setzt die Fotos in das Format, das er schöner findet, schreibt die Texte in einer unpassenden Länge, weil er es besser so findet - und wir können dann jedes Mal wieder seine Sachen umtexten und umstrukturieren, worüber er sich dann mit völligem Unverständnis äußert. Ich sag ihm dann immer wieder, dass das so nicht geht und dass er zudem in einem normalen Ton mit mir zu reden hat. Da er außerdem noch gern aufgaben deligiert, was ihm nicht zusteht, gabs auch schon ein Gespräch mit seinem Vorgesetzten und mehrere "Gespräche" mit Kollegen, mich eingeschlossen, dass das so nicht geht. Geändert hatte sich sein Verhalten dann nur für gefühlte 10 Minuten. Manche Menschen wollens halt nicht verstehen..

[Apfel333]

ich hab eine Kollegin, die immer ueber ihr Familienleben klaegt...ihre Kinder, ihren Mann, und gestern ueber ihren Hund.
manchmal muss ich mich auf die Arbeit konzentrien,aber wenn sie mir kommt, weiss ich, dass heute ich nicht so viel arbeiten kann...

[Steffi]

Ich kann mich weder über Chef noch über Kollegen beklagen.
Aber falls doch, hilft mir immer der Tipp meiner Mama:
stell dir den Typen einfach vor, wie er auf dem Klo hockt.

[Stoa]

Hallo,

ich habe mir zwei Jahre das Büro mit einem Kollegen geteilt, der diverse Eigenheiten hatte: nach dem Verzehr seiner Wurststullen ausführliche Zahnpflege mit den Fingern *popel*. Feilen der Fingernägel am Schreibtisch. Reinigung der Ohren mit Kulis und Fingern. Falsch-Beratung seiner Klienten mit Halbwissen, Lieblingsquelle: Wikipedia. Mit-Beratung meiner Klienten, sobald ich mal das Büro zum Kopieren während einer Beratung verlassen musste (und die Mit-Beratung war konträr zu meiner bzw. nicht an den Klienten angepasst). Ständige Selbstgespräche, meistens Eigenlob. Ostinato-Klagen über sein "hohes Arbeitsaufkommen", wenn er mal erst um viertel vor fünf anstelle um halb fünf rauskam (und er ist nie auch nur eine Minute vor neun Uhr im Büro ). Tbc...!
Ich habe geschwankt zwischen Ignorieren, mich amüsieren, Fremd-Schämen und abends zuhause bei meinem Mann/Freundinnen im Gespräch entlasten.

Inzwischen habe ich bei der nächstbesten günstigen Chance (anderer Platz wurde frei) bei meinem Vorgesetzen um die Umsetzung in ein neues Büro gebeten (ich konnte es zum Glück mit anderen Argumenten begründen) und bin nun viiiieeeel entspannter.

Stoa