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Thema: Am Wendepunkt...

  1. #1
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    Standard Am Wendepunkt...

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    Ihr Lieben,

    schon seit geraumer Zeit spüre ich, dass mein Leben in einer Sackgasse angekommen ist. Private wie berufliche Unzufriedenheit, Krankheiten, Stagnation, mangelnde Lebensfreude und noch einige andere Dinge, vor denen ich die Augen nicht mehr verschließen kann führen mich zu der Schlußfolgerung, dass es einen Wendepunkt in meinem Leben geben muss. Die Spirale dreht sich immer weiter nach unten und nur ich kann aus diesem Strudel aussteigen. Aber wie? Ich bin mit meiner Lebenssituation mehr als unzufrieden. Alles, was ich mir einmal in jungen Jahren erträumt und erhofft hatte, ist nicht eingetroffen. Ich war voller Träume und Pläne. Agil und voller Schaffensdrang, ich führte ein massvoll diszipliniertes Leben und ich war lange Zeit auf dem Weg der Erfolgsleiter nach ganz oben.

    Und wenn ich ganz ehrlich bin, bin ich es letztlich selbst schuld, dass ich in meiner jetzigen Situation gelandet bin. Weil ich es in der Vergangenheit zugelassen habe, dass ich Menschen in mein Leben ließ, die so überhaupt nicht zu mir passten, deren Andersartigkeit zu meinem Wesen mich zwar faszinierte, die mir aber nicht gut tat. Ich habe viel Energie damit verschwendet, auf andere Menschen zu schauen, als auf mich selbst. Das hat mich Kraft gekostet. Immer fortwährende Enttäuschungen, vor allem im mitmenschlichen Bereich haben mich mürbe gemacht und ich denke dass diese Problematik auch der Grund für meine diversen Erkrankungen ist.

    Irgendwie und irgendwann habe ich mich darüber selbst verloren und auch meinen natürlichen Reflex - der wohl jedem Menschen angeboren ist - sich selbst zu schützen.

    Wie nun also den Turnaround schaffen? Was habt ihr für praktische Tipps - gerne auch per PN - wie ich wieder in meine Kraft kommen kann, um mein Leben positiv zu verändern? Coaching? Auszeit?

    Sicherlich stünde meine physische wie psychische Gesundung an 1. Stelle.

    Ich finde es so traurig, wie ich meine Lebenszeit und viele schöne Jahre einfach so "verballert" habe. Zwar habe ich viele Erfahrungen gesammelt und wäre vermutlich im Denken und in der Reife nicht der Mensch, der ich heute bin, aber ich bin durch viel zu viel selbstverschuldetes Leid gegangen. Auch, weil mir die Eigenschaft fehlte, loszulassen von Schlechtem.

    Bitte helft mir. Ich weiß derzeit nicht weiter.

    Danke euch und lg
    Mayan
    Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen, als er deinen Namen rief.
    In mir jedoch wird's nie verstummen. Es singt ganz leise........seelentief.

  2. #2
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    Auweia.

    Mayan, das tut mir sehr Leid für dich, dass es dir nicht gut geht. Aber du hast erkannt, dass du etwas ändern musst / willst und das ist ein guter Schritt.

    Sicher werden hier einige Vorschläge kommen, was du konkret ändern könntest. Mein spontaner Einfall beim Lesen deines Posts war, dass du vielleicht einfach mal 2-3 Wochen Urlaub nimmst und dein Leben neu sortierst und dir einen Masterplan überlegst. Vielleicht möchstest du umziehen, einen neuen Job haben, einen Neustart machen? Oder du entschließt dich, mit jemand Professionellem darüber zu sprechen? Oder du gehst einem Hobby nach, welches du vernachlässigt hast oder dem du nie nachgegangen bist?

    Wenn ich mal wieder mehr Ordnung in meinem Leben brauche, schaue ich in das Buch "Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags" von Karen Kingston. Eigentlich ist es ein Buch zum Ausmisten, aber die Tipps lassen sich auch auf andere Lebensbereiche außerhalb der Wohnung (den Körper, das Umfeld) übertragen.

    Anfang 20 stand ich ebenfalls vor einer Sackgasse: Ich habe mein erstes Studium geschmissen, gejobbt, Herzschmerz gehabt, war mit meiner Mutter total verkracht und hatte einfach nur noch von allem die Schnauze voll. Da habe ich einen 100%igen Umbruch gemacht: Ich bin weggezogen und habe ein anderes Studium begonnen und mir ein neues Umfeld gesucht. Ohne diesen Schritt weiß ich nicht, wo ich heute stände, aber im Nachhinein war er absolut notwenig und richtig.

    Gute Besserung!
    Sieg der Liebe!

  3. #3
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    Also das ist nicht einfach weil wie sagt der Indianer "man müsste ein paar Meilen in deinen Schuhen gehen"..

    ich kann also nur sagen was ich tun würde, wenn ich in so einer Situation wäre, also versuchen mich da gedanklich hinein zu versetzen-

    Ich denke ich würde versuchen das Gute an dem zu Sehen was ist, was ich habe oder nicht habe.
    Und dann abwägen, was hält mich an dem Ort an dem wohne z.b. Und wenn das nicht viel ist, würde ich wegziehen. Tapetenwechsel, alles neu um einen rum, so eine äußere Veränderung hilft dann auch eine innere Transformation zu unterstützen.

  4. #4
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    Liebe Mayan,

    das tut mir sehr Leid und ich fürchte, ich werde Dir nicht viel helfen können.
    Aber ich denke auch, einen entscheidenden Schritt hast Du schon getan, indem Du den Entschluss gefasst hast, etwas zu ändern. Ich würde jetzt alle verfügbaren Mittel und Wege (Hausarzt, Bekannte, das Board ...) nutzen, um zuverlässige professionelle Hilfe zu finden - jemanden, bei dem Du Dich gut aufgehoben fühlst.

    Deine Schilderung klingt - verständlicherweise - recht traurig und etwas bitter. Ich könnte mir vorstellen, dass "Loslassen" und mit der Vergangenheit abschließen, so banal es klingen mag, für Dich letztendlich ein heilsamer Prozess sein könnte.

    Alles Gute!

    Chiqui

  5. #5
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    Ja, es ist schwierig im Moment. Danke aber schon mal für eure Ausführungen.

    Derzeit belastet mich meine gesundheitliche Situation sehr. Alles ist sehr diffus, am Ende der Woche werde ich einen Arztbefund bekommen, was dabei rauskommen könnte, ängstigt mich schon sehr. Und ich werde das Gefühl nicht los, dass die Situation, in der ich stecke, der ausschlagebende Punkt für diese Erkrankung ist.

    Ich müsste dringend umziehen, das Thema hatten wir ja hier schon öfter. Ein Job, der mich erfüllt, der mir Freude macht. Das ist im Moment nicht so. Wichtig aber um diese Schritte tun zu können wäre eine stabile Gesundheit, die ich im Moment nicht habe. Was also tun?

    Ich habe derzeit 2 Wochen Urlaub, der überschattet ist von Krankheitsereignissen, die gestern in einer ambulanten OP gipfelten. Toller Urlaub...

    Das einzig Gute, was ich im Leben noch habe sind meine Freundinnen. Sie geben mir Halt und sind für mich da.

    2 weitere Menschen, die mir im Leben überhaupt nicht gut taten, habe ich aus meinem Bannkreis verwiesen. Das beschert mir zwar im Moment insbesondere in dem einen Fall ein tiefes Leid, aber ich weiß, dass es besser so ist.
    Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen, als er deinen Namen rief.
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  6. #6
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    Ich denke eine Auszeit wäre hilfreich, eine Zeit in der du dich auch von Dingen, Menschen und Situationen trennst, die dir nicht gut tun. Generell bin ich der Meinung das jeder Regelmäßig eine kurze Bestandsaufnahme von seinem Leben machen sollte, was gefällt mir, was nicht, was stört mich. Es geht nicht darum einen Plan von seinem Leben zu machen, sondern sein Leben in die Richtung zu lenken, in der man sich wohlfühlt.

    Schau was du möchtest, worauf du Lust hast und trau dir selbst zu, Dein Leben so zu Leben das du glücklich bist. Du brauchst im Leben erstmal nicht mehr als nur dich. Und was passiert ist ist passiert, das ist Vergangenheit. Nichts ist schlimmer als in der Vergangenheit zu wühlen, ich glaube da würde jeder depressiv werden. Versuch vielleicht auch erstmal keine langfristigen Pläne zu machen, lebe einfach mal im Augenblick. Das heißt nun nicht das die alles andere Egal sein soll, aber ich denke das Problem in unserer Gesellschaft ist das man entweder Vergangenheitsbewältigung betreibt oder denkt wenn ich das und das erreicht habe, dann wird alles gut.

    Aber du lebst jetzt!

    Und gestehe dir zu, das es auch okay ist das du nun keine Kraft hast, leide, aber nutze diese Energie. So blöd es klingen mag, aber wenn es einem schlecht geht, ist das eine gigantische Energie. Du liebst doch die Musik. leite die Energie da rein oder in irgendwas was dir am Herzen liegt.
    Manchmal muß man sein Leben nicht um 180° wenden, es geht um die kleinen Dinge im leben.

    Fühl dich gedrückt.

  7. #7
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    mich dünkt, du solltest dich frei machen! und nicht den verpassten gelegenheiten und möglichkeiten hinterher trauern.
    auch die enttäuschungen im zwischenmenschlichenbereich, solltest du auch mal abhacken können und weiter ziehen. ist das nicht etwas was dir schwer fällt?
    wenn ich so lese, wenn du erwähnst, dass verflossene oder alte geschichten immermal wieder an die tür klopfen, dann mach nicht auf. hack das ab, endgültig. warum soll man sowas ewigs mittragen? es ist vorbei.
    du lebst in einer wohnung, die dich krank macht... zieh endlich um.
    klar, das brauch alles energie, da wär es vielleicht nicht schlecht, du hättest jemand, der dich da begleitet. und damit mein ich nicht einen partner.

    du bist nicht mehr zwanzig und du stehst jetzt nunmal an dem punkt.
    deine vergangenheit kannst du nicht ändern.

    mich dünkt, du bräuchtest einen psychologen der dir hilft, deine vergangenheit anzunehmen und den kreis, in dem du dich drehst zu durchbrechen und das neue anzugehen.
    Manche sprechen einen Augenblick, bevor sie denken. jean de la bruyère

  8. #8
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    Liebe Mayanmar,
    ich kenn das Gefühl in ähnlicher Art. Ich hatte alles, was ich mir wünschte und war unglücklich und wusste nicht warum, das kann an fast niemanden erklären, was zudem ziemlich einsam macht.
    In meinem Leben war alles so festgezurrt und an seinem Platz, dass ich damit einfach erstickt wäre, zumal mir die Richtung nicht gefiel.
    Spontan würde ich auch sagen: Haushalt halbieren, umziehen, in eine große Stadt. Dein Wohnort tauchte hier schon mehrmals auf als dich beschränkend und der Tipp hört sich für mich einfach richtig an. Instinkt.

    Ich bin damals aus meinem ruhigen Arzt-und Notarviertel in die belebte Subkultur gezogen und da hab ich wieder Kraft gekriegt - aber: ich hab auch mein Leben komplett resetet.

    Angefangen hat es damit, dass ich mir die Frage stellte, wie ich glücklich werden kann und was ich tun kann. Ich legte mich auf den Fußboden mit Zettel und Stift und ließ kommen, was immer mir in den Kopf kam und schrieb alles auf, so sinnlos es mir erschien.
    Alle anderen Gedanken ließ ich gehen. Die ersten Sachen waren Aufräum- und notwendige Einkaufsvorhaben, die ich immer aufgeschoben habe. Ich hab alles so gemacht, danach kriegte ich erstmals wieder mentale Kraft, ich machte diese Sachen paarmal, am Ende hab ich mich von meinem Mann getrennt, mit dem ich nicht offen unglücklich war, aber auch nicht mehr glücklich, bin in das Viertel gezogen, in das ich wollte und zwar: sofort. Das Zeitfenster der möglichen Veränderung ist immer nur ganz klein, dann ist es vorüber und deprimiert einen unterschwellig eine Klasse mehr.

    Nach einem Jahr war ich ein anderer Mensch, lebendig, aufmerksam, optimistisch und wieder wirklich glücklich, auch wenn vieles unklar und in der Schwebe war und ich ziemliche Geldprobleme hatte.

    Ich lebte mit so wenig wie möglich fast wie in einer Zen-Zelle und fand mich wieder, das, was meine Kraftzelle war. Es war, als hätte man zu einem Teil von sich wieder Kontakt, der einem immer gefallen hat.
    Babarellas Buchtipp war auch eine meiner Rettungsseile. Wenn man sich überlegt, mit wie wenig man leben kann, wird automatisch wichtig, was essentiell für einen ist und wer man in Zukunft (wieder) sein will.
    Ein anderer Ort, macht es viel leichter, Abschied vom Überflüssigen zu nehmen, von der Vergangenheit und der Energie, die dort war und in der man so wurde. Ich hab mich von vielen Menschen erst mal vorübergehend getrennt und hatte nur ein oder zwei ganz neue Freunde. Das macht Veränderung leichter, weil sie kein Bild von dir haben, das wiederum auf dich wirkt und dich unbewusst in alte Fahrwasser zurückholt.

    Wie du es machst, mach es schnell, sonst ist der Anfall vorbei und der - das hab ich gelernt, ist das Beste, was dir passieren kann.
    Geändert von Iridia (08.05.12 um 15:16:40 Uhr)

  9. #9
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    @ Maja

    Lieben Dank! Deine Zeilen treiben mir echt die Tränen in die Augen... ich gehe sehr harsch mit mir ins Gericht, dass habe ich schon immer getan. Ja, was passiert ist,ist passiert, vielleicht sollte ich nicht immer schuldbeladen in den letzten Ecken meiner Vergangenheit rumkrosen, um nochmal was zu finden, was m ich noch tiefer runterzieht...

    @ Nyx

    Ja, eine gute therapeutische Begleitung wäre hilfreich. Ich hatte auch schon überlegt, meine letzte Therapeutin mal anzurufen, die ich zwar privat bezahlen muss, die aber in der nächsten Großstadt ansässig ist und selbst das "hier mal rauskommen" tut mir schon gut.

    Du schreibst von meinen Verflossenen... das sind die genau die beiden Menschen, denen ich jetzt die Türen verschlossen habe. Ich war immer nur Kummerkastentante, die, die immer noch da war mit Rat und Tat und liebevoller Zuwendung. Ich bin sehr stolz auf mich, dass ich beim Anruf des einen kürzlich einfach reflexartig aufgelegt habe. Erstaunlich schon allein, das hätte ich früher mit Sicherheit nicht gekonnt.

    Aber mir geht es so mies, dass ich dafür einfach keine Kraft mehr habe.
    Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen, als er deinen Namen rief.
    In mir jedoch wird's nie verstummen. Es singt ganz leise........seelentief.

  10. #10
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    Noch was Praktisches: Wenn Du Dich krankschreiben lässt und dies dem Arbeitgeber meldest, müsstest Du den Urlaub doch nachholen können? (kenne mich mit deutschem Recht nicht aus, habe aber das hier gefunden:

    "Eine Erkrankung während des Urlaubs verdirbt vielleicht die Urlaubsfreude. Die Urlaubstage bleiben aber erhalten, wenn die Krankheit durch ein ärztliches Attest bestätigt wird. So heißt es im § 9 BUrlG: "Erkrankt ein Arbeitnehmer während des Urlaubs, so werden die durch ärztliches Zeugnis nachgewiesenen Tage der Arbeitsunfähigkeit auf den Jahresurlaub nicht angerechnet." Wer im Urlaub krank wird, kann bei Vorlage der ärztlichen Bescheinigung beim Arbeitgeber diese zustehenden Urlaubstage noch beanspruchen. Erkrankt der Urlauber vor Urlaubsantritt, so wird der Urlaubsantrag ungültig."

    http://www.finanztip.de/recht/arbeit...laubsrecht.htm

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