Worüber habt ihr euch heute gewundert?

[Chiquitita]

Nee, in der Fülle und Art war das ziemlich eindeutiges Anbaggern.
Mein Postbote hat für mich auch immer ein freundliches oder lustiges Wort auf den Lippen, aber das geht nie im Geringsten in diese Richtung.

Vielleicht sagst Du beim nächsten Mal, danke, aber ich hab's leider eilig, mein Mann/Verlobter/Freund wartet auf mich.

[LinniMaus]

Es war einfach maximal unangenehm.

Es ist ja auf der Arbeit, er ist ja kein Postbote im herkömmlichen Sinn, die Herren die dort an der Tiefgaragenpforte sitzen, nehmen halt unsere Pakete an und wir müssen sie dort holen.
Da ist Mann etc. schwer einzustreuen.

[Chiquitita]

Ach so, hatte wohl nicht richtig gelesen, sorry.
Da wäre ich so kurz angebunden wie möglich, Lächeln o.ä. unterlassen.

[Gästin]

Linni, sag klar und deutlich, aber mit freundlichem Ton, dass ihr am Arbeitsplatz seid und dass sich solche Komplimente dort nicht gehören. Labert er dann weiter, fragst du nach, ob er eine entsprechende offizielle Aufforderung braucht. Gibt er dann keine Ruhe, zieh das Ding durch.

[LinniMaus]

Ich werde mich erst mal fern halten und sehen, dass ich nicht mehr runter muss, zumindest nicht mehr alleine, ich weiß nicht, ob so eine Ansage "ankäme", er scheint nicht die hellste Kerze auf dem Kranz zu sein und ich denke er würde es als "Spaß" runterspielen.

[Babs]

Schwierig… Finde grundsätzlich Gästins Ansatz gut.
Ich würde mich vermutlich sehr abweisend verhalten und nicht auf seine Sprüche eingehen.

[Gästin]

Nee, auch als Spaß ist sowas am Arbeitsplatz nicht angemessen. Will man das nicht, muss man das ansprechen.

[LinniMaus]

Ich bin mir sicher, wäre ich Außenstehende, würde ich genau den gleichen Ratschlag geben, als "Betroffene" ist es irgendwie schwieriger. Ich bin normalerweise nicht der Typ Mäuschen, der sich alles gefallen lässt, im Gegenteil, ich sage normalerweise sehr gerade raus, was ich denke. Nur in der Situation war es mir echt nicht möglich, was zu sagen, keine Ahnung wieso, ich wollte nur weg. Ich werde der Situation erst mal aus dem Weg gehen. Denke wenn die Geschenkeaktion vorbei ist, werde ich erst mal ein paar Wochen nicht mehr runter müssen, hoffe ich. Außerdem hoffe ich, das Personal wechselt dort sehr häufig, dass er dann einfach nicht mehr da ist.

[Aura]

Für solche (halb-)beruflichen Situationen habe ich einen eisigen Blick auf Lager - kombiniert mit leicht hochgezogenen Augenbrauen.
Danach möchte eigentlich keiner mehr mit mir flirten.

Mir liegt auch nicht dieses "wenn das nicht aufhört, melde ich das unter #metoo".
Allerdings würde ich trotzdem versuchen, die Begegnung nicht zu vermeiden. Soweit kommt es noch, dass Du Dein Verhalten änderst, weil der Typ doof ist.

[Maja]

Früher hätte ich wahrscheinlich die "der Blazer ist von meinem Freund"-Schiene gefahren oder hätte eine Kollegin mit genommen, heute nach 9 Monaten zuschauen beim Selbstverteidigungstraining Training unserer Mädels (zuschauen bei der Jüngsten ) würde ich sagen das ich das nicht möchte.

Den Kindern wird beigebracht, sie müssen Onkel Bert oder Tante Frida kein Küsschen auf die Wange geben nur weil die es gerne hätten (als Mutter unterstütze ich das auch total das Kinder früh lernen Nein zu sagen, wenn jemand ihre Grenze überschreitet, egal ob innerhalb oder außerhalb der Familie).
Und genauso sollte man auch als Erwachsene sagen, wenn da eine Grenze überschritten wird und man das nicht möchte.

Ist natürlich immer die Frage, wie man das verpackt. Aber wenn ein Danke und auf Distanz gehen nichts bringt, dann sag ihm, dass es zwar von ihm wahrscheinlich nett gemeint ist, dir es aber unangenehm ist und du das nicht möchtest.
Im Prinzip ist es sein Problem (er überschreitet eine Grenze) nicht deins.