Es gibt zu viele Krippen in Deutschland

[Datura]

Und wetten, die Geburtenrate wird der Krippenausbau auch nicht ankurbeln.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaf...-12667622.html

[versi]

nicht die Anzahl der Plätze ist das Problem sondern die örtliche Verteilung, Zitat: Klar, in den Hochburgen für junge Familien, etwa Berlin-Prenzlauer Berg oder den schicken Innenvierteln in Großstädten, werden noch Wartelisten geführt, in München rennen Frauen noch immer direkt vom Schwangerschaftstest zur Kita.

[kadsana]

Aber auch in ländlichen Gegenden werden doch Kinder geboren?
DAS ist TYPISCH: blinder Aktionismus ohne Sinn und Verstand.

Manchmal wunder' ich mich wirklich, wie alt die Menschheit überhaupt werden konnte, so beknackt wie man Entscheidungen trifft..

Schon alleine die Denke: wenn genügend Angebot da ist, kommt Nachfrage von alleine

[versi]

Ich stamme aus einer ländlichen Gegend und wohne jetzt in München und kann das mit praktischen Beispielen belegen: Auf dem Land wollen die Mütter entweder erst nach ein paar jahren wieder arbeiten (liegt auch teilweise am geringen Verdienst, da es dort keine großen Firmen gibt) und/oder haben private Betreuungsmöglichkeiten durch Eltern/Großeltern. IN der Stadt haben viele das nicht, da zu weit weg. Das Leben ist teurer und die Mütter wollen früher wieder arbeiten, brauchen also Krippen.

[Dawn13]

Schon alleine die Denke: wenn genügend Angebot da ist, kommt Nachfrage von alleine

Ach, hängt dein Entscheid pro oder contra Kinder nicht ausschliesslich von der Verfügbarkeit von Krippenplätzen ab?

[Datura]

Ach, hängt dein Entscheid pro oder contra Kinder nicht ausschliesslich von der Verfügbarkeit von Krippenplätzen ab?

Davon ist man offenbar ausgegangen.
Vielleicht hat man sich auch zu sehr auf Straßen-Umfragen verlassen: "Warum haben Sie kein Kind?" -"Würde ich ja gerne, aber es gibt so wenig Krippenplätze".

[Dawn13]

Davon ist man offenbar ausgegangen.
Vielleicht hat man sich auch zu sehr auf Straßen-Umfragen verlassen: "Warum haben Sie kein Kind?" -"Würde ich ja gerne, aber es gibt so wenig Krippenplätze".

Ich wäre nicht mal verwundert, wenn es so vonstatten gegangen wäre

Ich sag ja nicht, dass ich es besser könnte, aber manche müsste man echt mal schütteln und sie fragen, wo sie eigentlich leben und ob sie wirklich nicht fähig sind, wenigstens ab und zu ein paar Faktoren zu kombinieren und so was wie ein Gesamtbild immerhin anzustreben

Übrigens, kadsana hat den Link auf der letzten Seite im Renten-Thread auch gepostet

[Maja]

Ach echt, es gibt zu viele Krippen?! Wahrscheinlich waren deswegen die schwangeren Frauen (deren Entbindung NICHT unmittelbar bevorstand) bei den Kita Besichtigungen mit dabei.

Man kann teilweise für die Unterbringung seines Kindes soviel zahlen, wie für ein schnuggeliges 2 Zimmerapartment. Und das sind nun keine Schickimicki Kitas. Da kann ich schon verstehen das sich manche 3x Überlegen ob sie wirklich ein zweites Kind haben möchten bzw. es sich leisten können das beide Elternteile arbeiten gehen können. Und so wie ich das gerade mit bekomme, ist das mit dem Kindergarten nicht anders. Ich glaube nur nicht, das man sich diese Gedanken beim ersten Kind macht.

[Datura]

Ich kann mir durchaus vorstellen, daß einen der Gedanke an eine ungewisse Zukunft vom Kinderkriegen abhält.
Wobei die Sorge um einen Kitaplatz meiner Einschätzung nach dabei eine eher geringe Rolle spielt.
Schwerer wiegen imho unsichere Beschäftigungsverhältnisse, Wirtschaftskrisen (siehe den Einbruch der Geburtenrate in Griechenland) und nicht zuletzt eine unsichere Partnerschaftssituation.
Deshalb glaube ich nicht, daß im Umkehrschluß der Krippenausbau für mehr Kinder sorgt. Mehr Krippen sind sicher eine Wohltat für Mütter, die ansonsten keine Betreuung fürs Kind hätten, aber niemand wird deswegen ein Kind kriegen.

@Dawn
Habe es gerade gesehen, daß kadsana den Link bereits gepostet hatte.

[kadsana]

...Gedanke an eine ungewisse Zukunft vom Kinderkriegen abhält....

Ich glaube, treffender kann man das nicht umschreiben.
Insbesondere meine Generation, die miterlebt, wie gut es denn Eltern geht und man trotz besserer Ausbildung nie das "erreichen wird", was in den 80ern/Anfang 90er noch möglich war.
Und wie es stetig bergab geht und da noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist.
Die Mittelschicht wird peu à peu von der Politik (Wirtschaft) zu kollektivem Hartz4-Niveau u Altersarmut geführt.