Was hat euch heute geschockt?

[Gästin]

Du nicht, paulinka, aber was ist mit den Frauen, die sich entsprechend fühlen? Sollen die sich nicht so anstellen?

[paulinka]

Vor allem wird gesagt, dass man auch Mens-Apps deinstallieren soll und seine irgendwo hinterlegten Daten löschen lassen soll.
Wenn man in einen anderen Staat zur Abtreibung fährt, soll man sein Handy nicht nutzen und nicht mit Kreditkarte zahlen.

Schlimm noch dazu, dass man für eine Fehlgeburt angeklagt werden kann!

Grauenhafte Entwicklung! Rolle rückwärts um 100 Jahre.
Ich erinnere mich an meine Jugend (noch keine 100 Jahre her, aber die Hälfte davon), da fuhren einige nach Holland zum Abbruch, oder es wurden Ärzte (damals gab's fast nur Männer in der Gyn) aufgesucht, die es heimlich machten. Bei Komplikationen möglichst kein KH aufsuchen usw.

Alles war mit viel Angst, Heimlichkeit und Lügen besetzt. Eine von meiner Schule hat sich umgebracht, weil sie mit 16 schwanger war. Einfach nur furchtbar und nun geht es wieder in vielen Ländern von vorne los.
Die USA, sagte mir mal eine, die sich auskennt, erfüllen in vielerlei Hinsicht die offiziellen Kriterien eines Entwicklungslandes, insbesondere was Gesundheitswesen und Frauenrechte betrifft. Und das war schon oder noch vor Trump.

[SiGuenther]

Hier ein paar gute Erklärungen dazu: https://www.vulvani.com/warum-schrei...rende-menschen

Ich finde auch nicht, dass es besonders gut klingt, aber es steht eine gute Absicht dahinter. Wie paulinka sagt, vielleicht findet sich mal was Besseres.

[Babs]

Dieser Ausdruck „Menstruierende“ (abgesehen davon, dass er gar nicht alle Frauen, die von Geburt an weiblich sind, umfasst), schließt aber trans Frauen aus. Und das ist von Leuten, die Angst vor trans haben, schon so gewollt.
Siehe auch die unsäglichen Kommentare von J.K. Rowling zu dem Thema.

[monro]

Ich empfinde diese Schreibweise nicht nur nicht schön sondern auch entwürdigend und herabsetzend. Es ist elitär und privilegiert.

Zudem ist es unpräzise und führt dazu, dass Probleme nicht mehr richtig adressiert werden können. Tampax richtet sich neuerdings an People who bleed - Menschen die bluten. Das kann jeder sein!

Krebsvorsorge ist hier an People with a Cervix - Menschen mit Gebärmutterhals - gerichtet. Wer fühlt sich denn dadurch angesprochen, geschweige denn versteht was damit gemeint ist.

[Babs]

Das finde ich auch.
Man muss ja vielleicht auch nicht überkorrekt sein, auch wenn da ein guter Wille dahintersteht.
Eine gynäkologische Vorsorge darf sich auch mal einfach nur an „Frauen“ wenden. Jede trans Frau wird schon wissen, dass sie nicht zur Gebärmutterhals Vorsorge hingehen muss.

[paulinka]

Du nicht, paulinka, aber was ist mit den Frauen, die sich entsprechend fühlen? Sollen die sich nicht so anstellen?

Sich vielleicht dem Thema öffnen, sich informieren, mal eine Doku über transgender, generell queere Personen angucken, um sich einfühlen zu können, überlegen, woher das Gefühl des Bedrohtseins kommt.
Wenn mich was so triggert, dann schaue ich mir die innere Quelle an. Leichter ist es natürlich in der heutigen social media Zeit, sich den Hetzern anzuschließen (allgemein gesprochen, niemand ist hier gemeint!).

Das Thema hat sicher eine enorme Sprengkraft hat, es erschüttert letztlich ein bisher sicher geglaubtes Weltbild und treibt mitunter seltsame Blüten, an denen man sich festbeißen kann, siehe Sprache, das bleibt nicht aus.

Trotzdem ist es ein sehr spannendes Thema, um das man in Zukunft nicht herumkommt, deshalb würde ich obiges Vorgehen – sich öffnen, anstatt sich zu verschließen – empfehlen.

@ monro

Für mich sind das lediglich zwei Beispiele für schlechte Werbetexte. People who bleed, also wie kann man das durchgehen lassen? Frauen, die bluten, klingt genauso unpräzise.

Etwas umformuliert und schon würde es passen. Spricht für mich nicht gegen eine sprachliche Anpassung.

[Gästin]

Sorry, paulinka, aber das ist mir zu schlicht. Klar, sich neuem gegenüber zu öffnen ist immer gut, aber dazu muss es auch erstmal Selbstsicherheit gegenüber dem Vorhandenem geben.

[Polarlicht]

Grauenhafte Entwicklung! Rolle rückwärts um 100 Jahre.
Ich erinnere mich an meine Jugend (noch keine 100 Jahre her, aber die Hälfte davon), da fuhren einige nach Holland zum Abbruch, oder es wurden Ärzte (damals gab's fast nur Männer in der Gyn) aufgesucht, die es heimlich machten. Bei Komplikationen möglichst kein KH aufsuchen usw.

Alles war mit viel Angst, Heimlichkeit und Lügen besetzt. Eine von meiner Schule hat sich umgebracht, weil sie mit 16 schwanger war. Einfach nur furchtbar und nun geht es wieder in vielen Ländern von vorne los.
Die USA, sagte mir mal eine, die sich auskennt, erfüllen in vielerlei Hinsicht die offiziellen Kriterien eines Entwicklungslandes, insbesondere was Gesundheitswesen und Frauenrechte betrifft. Und das war schon oder noch vor Trump.

Ich habe da mehrere Jahre auf dem Land gelebt. Das ist in vielerlei Hinsicht ein Entwicklungsland: mental als auch in anderen Aspekten.

[SiGuenther]

In Texas denkt man bereits darüber nach, wie man Helfer aus anderen Bundesstaaten oder Ländern auch mit vor Gericht bringen kann. Im Moment schmuggeln ja z.B. Frauen aus Mexico in größerem Stil die Pille danach über die Grenze.

Mal sehen, wann sie Verhütungsmittel verbieten.