Ich habe zwei wirklich gemütliche kleine Hunde aktuell, da hält sich die Beschäftigung in Grenzen Einmal pro Woche Hundesport (3-4h auf dem Platz), 1,5-2h Gassi pro Tag, 2 Ausflüge pro Woche, damit sie mal was anderes sehen und dazu einfach ein paar Stündchen Quality Time, kleine Spiel- und Trainingseinheiten, kuscheln. Aktive Beschäftigung mit meinen Hunden sind also so ca. 5h pro Tag. Während meiner Arbeitszeit sind sie bei Mama, aber sie könnten auch ein paar Stunden alleine bleiben. Zusätzlich gebe ich aber selbst noch auf dem Hundeplatz Kurse, das kommt dann noch dazu, 2mal pro Woche.

Positive Aspekte: Hunde machen mich glücklich, ich glaube anders kann man es nicht formulieren. Und natürlich bekommt man, gerade wenn man sich aktiv mit seinen Hunden beschäftigt, ein anderes soziales Umfeld. Ich bin 3mal pro Woche auf dem Platz für mehrere Stunden, gehe fast täglich mit Freundinnen Gassi, mache Ausflüge, man fährt auf Messen, besucht Seminare, macht Online-Kurse. Es füllt die Freizeit.

Sicher kann man aber auch Hunde halten ohne alle dieser Punkte mitzunehmen Bei mir hat sich das mit den Jahren auch gesteigert.

Negative Aspekte:
- viele tausend Euro an Tierarztkosten, alleine dieses Jahr bin ich wieder bei 7k und die anderen Jahre sehen halt auch nicht anders aus
- mangelnde Flexibilität und Zeit für andere Dinge
- Krankenpflege, das darf man nicht unterschätzen, wie nervenaufreibend das sein kann

Ich gebe im Verein auch Welpen- und Junghundestunden und würde vorab wirklich bedenken, dass die Hundeauswahl DER größte Aspekt ist und darüber entscheidet, wie das Zusammenleben laufen wird. So viele Leute kreuzen mit fancy Rassen auf ohne zu verstehen, dass man weder gegen Rasseeigenschaften arbeiten kann, noch darauf hoffen kann, DAS eine tolle Exemplar zu bekommen, das ganz anders ist, als die Beschreibung (auch wenn man doch aus der Kindheit DEN perfekten Hund dieser Rasse kannte). Erwachsene Hunde sollte man vor Anschaffung unbedingt gut (!) kennenlernen. Welpen bitte ausschließlich vom seriösen Verbandszüchter kaufen. Bei Rassehunden unbedingt vorher einige Exemplare der Rasse kennenlernen und bitte nicht nur ältere, vollständig erzogene Tiere, sondern auch Junghunde. Und größentechnisch bitte gut überlegen, was man packt, in jeder Hinsicht. Hunde gehen auch mal lahm und brauchen Unterstützung, ein Labrador im 3. Stock ohne Aufzug geht nicht, außer man kann sicher 33kg 4x am Tag hoch und runter tragen.
Das mag sehr nüchtern klingen, aber ich sehe aktuell jede Woche Halter, die sich maßlos übernommen haben und denen der Hund auf der Nase rumtanzt. Leider. Ein Teil bekommt die Kurve mit viel Arbeit, bei manchen muss man leider sagen, dass sie sich langfristig mit ihrer Hundewahl keinen Gefallen getan haben.

Zum Samoyeden: Die sollte man nicht nur anschauen, sondern auch anhören. Und überlegen, ob man mit dem Geräuschpegel klarkommt. Für mich sind sie, wie alle Hunde vom Spitztyp (inklusive Schlittenhunden), sehr speziell. Die einen Halter können das super, leben und lieben diesen Typ Hund. Die anderen haben wenig Freude daran. Beziehung ist bei diesen Hundetypen der wichtigste Punkt. Wobei ich die Samoyeden auf dem Platz tendenziell noch etwas einfacher fand als andere Hunde dieses Typus. Jagdtrieb kann da übrigens auch sehr massiv durchkommen.